Montag, 18. Januar 2010

Armutsrisiko in Berlin am größten

Das ergab ein Bundesländer-Vergleich der Gütersloher Bertelsmann-Stiftung. Experten warnen, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter auseinandergeht.Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) berichtete in Berlin, schon heute habe mehr als jeder vierte Deutsche gar kein Vermögen oder sei verschuldet. Diese Armut werde durch Rentenansprüche etwas gedämpft. Im Schnitt verfüge jeder Erwachsene über ein Vermögen von über 150 000 Euro inklusive Rentenansprüchen.
Die Bertelsmann-Stiftung hatte das soziale Gefälle in den Ländern zwischen 2006 und 2008 bewertet. In Berlin waren von 1000 Einwohnern knapp 200 auf staatliche Hilfe angewiesen. In Bayern und Baden-Württemberg waren es im Schnitt nur etwas mehr als 50 Bürger. Im unteren Drittel liegen Sachsen-Anhalt, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.Den großen Unterschied zwischen Ost und West führt die Stiftung auf den höheren Anteil junger Alleinerziehender. Im Osten müssen 35 Prozent der Eltern unter 20 Jahren ihre Kinder ohne Partner aufziehen. In den westdeutschen Flächenländern schwankt der Anteil von 16,6 Prozent in Baden-Württemberg und 22,3 Prozent im Saarland.
Die DIW-Wissenschaftler haben nach den Angaben erstmals ausgerechnet, wie sich die Renten und Pensionen auf das Vermögen der Deutschen auswirken. Ein Erwachsener besitze neben Geld und Sachvermögen von 88 000 Euro im Durchschnitt rund 67 000 Euro an Pensions- und Rentenansprüchen. An der Spitze liegen Beamte. Im Pensionsalter verfügen sie laut Studie über ein Vermögen inklusive Altersvorsorge von über 500 000 Euro.
Gewarnt wird, dass mehr Menschen wegen Arbeitslosigkeit und reduzierter Sozialleistungen im Alter verarmen. "Zusätzliche private Altersvorsorge wird nach den Reformen bei der Alterssicherung immer wichtiger", sagte DIW-Experte Markus Grabka. Dafür hätten Geringverdiener aber meist kein Geld übrig.
Auch Langzeitarbeitslose könnten so gut wie kein Vermögen für das Alter aufbauen. "Dies gilt besonders für Ostdeutschland, denn hier haben wir ohnehin eine geringere Vermögensbildung als im Westen und deutlich mehr Langzeitarbeitslose."

Donnerstag, 14. Januar 2010

Ein Herz für Schüler...

Eine Bonner Lehrerin muss sich demnächst vor dem Amtsgericht verantworten: Die Staatsanwaltschaft hat die Pädagogin wegen besonders schwerer Urkundenfälschung angeklagt. Im April/Mai 2008 soll sie Abitur-Klausuren von acht Schülern verbessert haben. Genauer: In allen acht Arbeiten soll die Lehrerin eines Englisch-Grundkurses orthographische Fehler ausgemerzt haben und die entsprechenden Stellen nicht angestrichen haben.
Die Manipulationen flogen sofort auf, nachdem sie die Arbeiten an die Zweitkorrektorin weiter geleitet hatte. Die Korrekturen seien nicht zu übersehen, "ja geradezu sehr auffällig gewesen", bestätigte ein Ermittler. Die langjährige Lehrerin eines Bonner Gymnasiums soll dabei nur "Gutes" im Sinn gehabt haben. Laut Anklage habe sie die Fehler getilgt, damit "ihre Schüler eine bessere Bewertung und damit auch beruflich bessere Aussichten haben" sollten.
Für Urkundenfälschung im Amt sieht das Strafgesetz mindestens sechs Monate und bis zu zehn Jahre Haft vor. Dennoch hat die Bonner Staatsanwaltschaft das Strafverfahren wegen geringer Schuld zunächst einstellen wollen, wie aus der Behörde zu erfahren war. Aber das Schulamt für die Stadt Bonn bei der Bezirksregierung in Köln soll gegen eine Einstellung plädiert haben; die Aufsichtsbehörde wollte, dass der Fall strafrechtlich geahndet wird.
Ob es bereits dienstrechtliche Konsequenzen für die Lehrerin gegeben hat, war gestern beim Regierungspräsidenten nicht zu erfahren. Nach Rundschau-Recherchen soll die Pädagogin nach wie vor an ihrer Schule unterrichten. Ein erster Prozesstermin vor dem Bonner Amtsgericht war geplatzt, weil eine Zeugin nicht erscheinen konnte. Jetzt muss sich die Lehrerin im Frühjahr erneut den Vorwürfen stellen.

Quelle: Oberbergische Volkszeitung vom 14.01.2010

Samstag, 9. Januar 2010

Spaßprogramm für Reiche statt harter Lehre


In der Türkei gibt seit einigen Jahren einen Boom privater Hochschulen. Allein in Istanbul wurden Dutzende eröffnet. Die Studiengebühren sind hoch. Dafür wird auch viel geboten - außerhalb des Lehrbetriebes, Einpark-Service inclusive. Die Lehre bleibt dabei allerdings oft auf der Strecke... >mehr...