Donnerstag, 25. Dezember 2008

Problemfälle gesucht

"Raus aus den Schulden!", "Die Supernanny", "Letzter Ausweg Wilder Westen" und wie die Sendungen alle heißen - kein Weg ist den Privatsendern zu weit, um publikumswirksam gesellschaftliche Probleme "anzugehen". Doch woher kriegen die Fernsehsender solche Menschen, die bereitwillig ihre Probleme und negativen Verhaltensweisen einem breiten Publikum zum Besten geben? Schauen wir uns das mal am Beispiel der Doku-Soap "Club der bösen Mädchen" (Pro7) an.

1.) Der Fernsehsender beauftragt eine Produktionsfirma, die widerum eine Castingagentur beauftragt, geeignete "Darsteller" zu suchen. Diese schalten dann Anzeigen, z.B. die folgende:

Protagonisten für „Der Club der bösen Mädchen“ gesucht!
Die erste Staffel wird zurzeit auf Prosieben SAM (täglich um genau 12 Uhr) und taff (täglich zwischen 17 und 18 Uhr) gesendet und hat sehr gute Resonanzen. Sechs schwierige Mädels ziehen in ein Haus um dort von Coaches betreut zu werden. Diese versuchen den Mädels durch verschiedene Aktionen und Gespräche zu zeigen wie sie ihr Leben in den Griff bekommen können. Tatsächlich brachte die erste Staffel Erfolge, so dass bei fast allen Mädels ein positiver Wandel bewirkt werden konnte.
Der etwa 10-tägige Drehzeitraum steht noch nicht ganz genau fest, aber grob peilt die TV-Produktion Ende Oktober an. Gesucht werden sechs Mädchen zwischen 16 und 20 Jahren, die nach Möglichkeit noch zu Hause wohnen. Für die Teilnehmerinnen gibt es eine Aufwandsentschädigung!
Haben Sie akute Probleme (Alkohol, Aggressionen, Drogen, Vorstr
afen etc.) und möchten dagegen aktiv etwas tun? Oder kennen Sie Mädchen aus Ihrem Ort/Bekanntenkreis, die aus Ihrer Sicht unbedingt Hilfe und Unterstützung von erfahrenden Coaches benötigen?
Bewerbung mit Kurzbeschreibung und Fotos unter Stichwort "Böse Mädchen“ bitte an a.donat@casting-agentur.de (Andreas Donat)

Gleichzeitig werden aber auch Stellen, bei denen man größere Mengen der gesuchten Mädchen vermutet, gezielt per Rund-Mail angeschrieben, so z.B. der Frauennotruf in Mainz:

„CastingPartner sucht im Auftrag der Good Times Fernsehproduktions GmbH aus Köln „schwierige Mädchen“. Die Good Times produziert im Auftrag von ProSieben den "Club der bösen Mädchen“. (...) Bevorzugt gesucht wird ein blondes oder rothaariges, gut aussehendes Mädchen mit Drogen-, Alkohol- und oder Aggressionsproblemen oder obdachlos oder Punkerin mit vielen Anzeigen. Jedes Mädchen bekommt 300 Euro Gage..."

Wenn die "Protagonistinnen" dann gefunden wurden, wird die Sendung produziert und von Pro7 folgendermaßen angekündigt:

Prügeln, Pöbeln, Provozieren - das ist der Alltag von Tamara (16), Angelina (18), Christin (17), Franziska (18), Lisa (18) und Sevil (18). Die Mädchen sind alle mehrfach vorbestraft. Der nächste Ausrutscher bedeutet: Jugendknast... Tamara, Angelina, Christin, Franziska, Lisa und Sevil haben eines gemeinsam: In ihren Leben herrscht Chaos und die Beziehung zur Familie ist schwierig. Diebstahl, Raubüberfälle, schwere Körperverletzung und Waffenbesitz...
Im 650-Seelen Örtchen Grimersum sollen Angelina und die anderen Mädchen Drogen, Alkohol und die Großstadt vergessen. Zum ersten Mal lernen sie, Kompromisse einzugehen und Verantwortung für das Haus und seine Bewohner zu übernehmen. "Ich sag' euch ehrlich, es wird auf jeden Fall ein fetter Konflikt kommen," prophezeit Angelina... Nutzen die Mädchen die Chance, ihr Leben zu ändern?
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Wenn Sie die folgenden Links anklicken, können Sie das sich das Ergebnis der journalistischen und pädagogischen Bemühungen anschauen:

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Reise ans Ende des Lebens

Zwölf Schülerinnen und Schüler des 10er-Sozialwissenschaftskurses der Städt. Realschule Gummersbach-Hepel besuchten heute das Johannes-Hospiz in Wiehl, um sich anlässlich des Unterrichtsthemas „Sozialversicherungen“ vor Ort zu informieren. In dieser Einrichtung in Trägerschaft der Johanniter werden bis zu zehn Menschen jeden Alters gleichzeitig aufgenommen, die aus ärztlicher Sicht austherapiert sind, eine Lebenserwartung unter sechs Monaten haben und woanders nicht mehr adäquat versorgt werden können. „Hierbei spielt es keine Rolle, welcher sozialer, kultureller oder religiöser Herkunft jemand ist“, betont Gerlinde Jelinski, Leiterin des Hospizes. Die Kosten des Aufenthalts belaufen sich auf 225 EURO/Tag, die anteilig vom Träger, der Kranken- und Pflegeversicherung sowie dem Kranken selbst aufgebracht werden müssen, gegebenenfalls springt das Sozialamt ein.
Die Idee, Sterbende besser zu versorgen, kam Anfang der 80er Jahre aus Großbritannien nach Deutschland und nahm 1983 mit der Gründung der ersten deutschen Palliativstation in Köln ihren Anfang. Die Nachfrage ist mittlerweile so groß, dass es auch im Johannes-Hospiz eine Warteliste mit Interessenten gibt, von denen pro Jahr ca. 140 aufgenommen werden können. „Wir könnten noch ein zweites Hospiz daneben bauen“, sagt Gerlinde Jelinski, „aber allein der Betrieb dieses Hauses erfordert jährliche Spendeneinnahmen von rund 100.000 EURO und die müssen erstmal reinkommen.“
Woher kommt dieses gewaltige Interesse an Hospizplätzen? Nun, zumindest im Johannes-Hospiz bezeichnet man die todkranken Menschen als „Gäste“ und so werden sie dort auch behandelt. Wer hier für den kurzen Rest seines Lebens einzieht, darf mitbringen, was für ihn wichtig war/ist: den Lebenspartner, das Haustier oder auch Möbel und Ähnliches. Bezüglich der Pflege und der Mahlzeiten gibt es für die Gäste keine festen Regeln- alles kann, nichts muss! Getreu dem Motto „Leben bis zum Schluss“ gibt es Veranstaltungen, wie z.B. das jährliche Sommerfest, und auch letzte Wünsche, wie z.B. ein Besuch beim Spiel des Lieblingsvereins oder des Schützenfests im Heimatort, werden wenn möglich erfüllt.
“Wir hatten einmal einen Gast“, erzählt die Hospizleiterin, „der vermisste den Geruch der ölverschmierten Lappen in seiner Werkstatt. Also besorgten wir ihm welche.“ Solches Engagement in Verbindung mit der hellen und freundlichen Atmosphäre im Johannes-Hospiz lässt erahnen, warum ein Gast zu folgender Aussage kam: „Ich war noch nie so glücklich wie hier!“


Natürlich bringen die todkranken Menschen auch ihre Probleme, Sorgen und Nöte mit: Was wird aus meiner Familie, wenn ich tot bin? Wie komme ich mit mir selbst ins Reine? Auch hiermit wird niemand alleingelassen und mit Rat und Tat unterstützt. Eine schwierige Arbeit für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter des Hospizes. Die hauptberuflichen Pflegekräfte (hier ausschließlich Frauen) sind gelernte Kranken- oder Altenpfleger mit mindestens 2 Jahren Berufserfahrung und Zusatzausbildung „Palliativ-Care“, und auch die ehrenamtlichen Helfer werden gründlich geschult, denn auch mit Schuldzuweisungen durch verzweifelte Angehörige oder dem Wunsch nach Sterbehilfe muss professionell umgegangen werden.
Wie lange kann man eine solche Tätigkeit überhaupt durchhalten? „Im Schnitt zehn Jahre“, sagt Gerlinde Jelinski, die selbst bereits seit über 20 Jahren in diesem Bereich tätig ist. „Wo man täglich mit dem Tod zu tun hat und Gewinn sich nicht über Geld definiert, herrscht eine offene und ehrliche Arbeitsatmosphäre, die man so nirgends findet. Auch auf private Termine der Mitarbeiter wird bei der Dienstplanung Rücksicht genommen.“
Welchen Eindruck hinterließ das Johannes-Hospiz bei den Schülern? „Helle Wohlfühlatmosphäre“, „schönes Lebensende“, „weniger Angst vor dem Tod“ und „beeindruckend lebendig“ – da muss man nichts hinzufügen…

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Mitmachen erwünscht!

Die Städtische Realschule Gummersbach-Hepel möchte das Miteinander der Generationen fördern und gewann mit dieser Idee den Zukunftspreis der Volksbank Oberberg. Nun werden Mitstreiter gesucht...

Samstag, 22. November 2008

Schule macht Zukunft

Beim heute vergebenen "Zukunftspreis Demographie" der Volksbank Oberberg und des Oberbergischen Kreise belegte die Städtische Realschule Gummersbach-Hepel mit dem Konzept einer "Mehrgenerationenschule" den ersten Platz im Handlungsfeld "Generationenübergreifendes Miteinander". Verbunden mit der Platzierung ist ein Preisgeld von 1.500 Euro, das in das Projekt fließen wird.

Sonntag, 9. November 2008

Firma Holz Richter bietet freie Ausbildungsplätze

Erstaunt über die verhaltene Anfrage nach Ausbildungsplätzen für 2009 zeigt sich die Firma Holz Richter in Lindlar. Für 2009 liegen nur wenige Bewerbungen vor und das, obwohl der Betrieb seit 2008 sogar zwei weitere Ausbildungsberufe anbietet.

„Wir bilden seit 50 Jahren in verschiedenen Ausbildungsberufen aus und haben unser diesbezügliches Angebot in 2008 noch um zwei weitere interessante Ausbildungsberufe erweitert, doch besetzt sind die Stelle noch längst nicht alle. Und das, obwohl es immer heißt, es mangele an freien Lehrstellen“, wundert sich Birgit Chulek von der Firma Holz Richter.

Wer die Chance auf eine Berufsausbildung bei Holz Richter in Lindlar nutzen möchte, sollte sich schnellst möglich bewerben.

Infos zum Betrieb: www.holz-richter.de

Samstag, 8. November 2008

Fast 3.000 neue Mitglieder für die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei

Heute konnte zwischen 10 und 16 Uhr sich jeder zwischen 18 und 55 Jahren unter dem Motto „Hilfe für Daniel und andere“ für die DKMS typisieren lassen. Unter der Schirmherrschaft von Landrat Hagen Jobi und Gesundheitsdezernent Dr. Jorg Nürmberger konnte neben Blutspenden aber auch ein Spendencheck von 700€ entgegen genommen, der durch den Erlös von Veranstaltungen des Helferkreises überreicht werden konnte.
Die Anteilnahme an Daniels Schicksal war groß, was bereits vor der Tür an langen Schlangen zu erkennen war. Etwa 2900 Spendern wurden heute zu zukünftige Lebensretter in der mit 1,8 Millionen Mitgliedern weltweit größten Spenderdatei. [mehr...]

Freitag, 31. Oktober 2008

Neue Wege bei der Berufsorientierung

82 Schüler des achten Jahrgangs der Realschule Gummersbach-Hepel besuchten im Rahmen der Berufsorientierung fünf große oberbergische Arbeitgeber. Damit ist der Startschuss für das erweiterte Berufswahlkonzept der Schule gefallen.
Die Bergische Achsenfabrik in Wiehl, die Firma Rüggeberg in Marienheide, AS Creation im Industriegebiet Bomig, die Bergischen Behinderten Werkstätten in Faulmert und nicht zuletzt der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) in Lindlar nahmen sich die Zeit, den Schülern erste Einblicke in die Arbeitswelt zu ermöglichen. [mehr...]

Freitag, 19. September 2008

Berufswahl mal ganz anders

Unter der Adresse www.planet-beruf.de können sich Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren über berufliche Perspektiven informieren und im Rahmen eines interaktiven Selbsterkundungsprogramms die eigenen Stärken ausloten. Der Selbsttest dauert 15 bis 45 Minuten und liefert als Ergebnis ein persönliches Profil mit passenden Berufen, die aus einem Pool von 478 Einträgen zugeordnet werden. Die neue Seite löst den bisherigen Auftritt "Mach's richtig" ab.
"Ob der Start ins Berufsleben erfolgreich verläuft, hängt vor allem von der richtigen Berufswahl ab", umschreibt Martin Klebe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, das generelle Ziel des Projekts und fügt hinzu ""Wir wollen zusammen mit den Lehrern die Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren, wie wichtig die frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Berufswahl ist und ihnen die Unterstützungsangebote der Agentur nahe bringen."

Montag, 8. September 2008

Die geheimen Methoden der CIA

Wie weit würden Menschen gehen, um den politischen bzw. wirtschaftlichen Einfluss ihres Landes zu sichern oder zu vergrößern? Offenbar weiter als man es sich als Bürger einer Demokratie nach "amerikanischem Vorbild" vorstellen kann.
In der Sendereihe "Die story" zeigte der WDR heute den Beitrag "Folterexperten", in dem der Bogen von den Vorfällen im besetzten Irak 2004 bis in die Konzentrationslager der Nazis zurück gespannt wird. Amerikanische Wissenschaftler und Geheimdienstler kooperierten mit gefangenen KZ-Ärzten, um deren Experimente in den 50er-Jahren fortzusetzen und ihre Erkenntnisse in einem Handbuch für "Nachrichtendienstliche Vernehmungen" (> deutsche Übersetzung) zusammenzufassen. Was in Guantanamo und anderswo mit Gefangenen der Amerikaner geschieht, stützt sich offensichtlich auf die Erkenntnisse in diesem Handbuch - Menschenverachtung als legitimes Mittel amerikanischer Außenpolitik!

Dienstag, 2. September 2008

Früh übt sich...

Bei diesem Anblick wäre es jedem Politiker warm ums Herz geworden: Wahlberechtigte, die im Wahllokal Schlange stehen und geduldig darauf warten, ihren Stimmzettel zu bekommen, um ihn anschließend in der Wahlkabine auszufüllen. Dieses Bild bot sich heute in der Pausenhalle der Städtischen Realschule Gummersbach-Hepel, wo es natürlich nicht um die „große Politik“, sondern um die Wahl des neuen Schülersprechers ging.
Diszipliniert traten mehrere hundert Schülerinnen und Schüler im „Wahllokal“ an, um einem der vier Kandidaten ihre Stimme zu geben. Die Wartezeit vor den drei Wahlkabinen verkürzte man sich mit einem letzten Blick auf die Wahlplakate, wo sich Unentschlossene schnell nochmal mit den „Programmen“ der Bewerber vertraut machen konnten. Dann hieß es: ein Kreuz machen, einmal falten und ab mit dem Stimmzettel in die Wahlurne.
Am Ende des Vormittags gab es bei einer Wahlbeteiligung von fast 100 Prozent zwei große Gewinner: die neue Schülersprecherin und – das demokratische Wahlverfahren! Hoffentlich hält sich die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler bis zu deren ersten „richtigen“ Wahl.

Montag, 1. September 2008

Hast du das Zeug zum Deutschen?

Ab heute müssen einbürgerungs- willige Ausländer in Deutschland einen Multiple-Choice-Test bestehen, um sich als deutsche Staatsbürger zu qualifizieren. Hier gehts zu Teil 1 und Teil 2 des Fragenkatalogs.

Sonntag, 31. August 2008

FBI's most wanted

Seit den Anschlägen von 1998 auf die US-Botschaftens in Dar es Salaam (Tansania) und Nairobi (Kenia) gehört Usama Bin Laden beim FBI zu den meistgesuchten Verbrecher. Eine konkrete Beteiligung an den Anschlägen vom 11.09.2001 wird ihm allerdings bis heute nicht angekreidet:

"Usama Bin Laden is wanted in connection with the August 7, 1998, bombings of the United States Embassies in Dar es Salaam, Tanzania, and Nairobi, Kenya. These attacks killed over 200 people. In addition, Bin Laden is a suspect in other terrorist attacks throughout the world."

Obwohl eine Belohnung von insgesamt 27 Millionen US-Dollar auf ihn ausgesetzt ist, weiß man offiziell nicht einmal, ob er noch lebt. Bleibt abzuwarten, ob er sich "pünktlich" zum 11.09.2008 zu Wort melden wird...
Die Wartezeit kann man ja mit folgendem Video überbrücken:

Montag, 25. August 2008

Mysteriös...

  • New York City hat 11 Buchstaben.
  • Afghanistan hat 11 Buchstaben.
  • Ramsin Yuseb (der Terrorist, der bereits 1993 damit drohte, die Zwillingstürme zu zerstören) hat 11 Buchstaben.
  • George W Bush hat ebenfalls 11 Buchstaben.
  • Könnte ein seltsamer Zufall sein. Aber es wird noch besser: New York ist der 11 Staat der USA.
  • Das erste Flugzeug, dass in eines der Türme flog, hatte die Flugnummer 11.
  • Dieser Flug hatte 92 Passagiere. 9+2=11.
  • Flugnummer 77, das ebenfalls in die Zwillingstürme flog hatte 65 Passagiere 6+5=11.
  • Diese Tragödie fand am 11 September statt. Oder, wie es heute gennant wird, “9/11. 9+1+1=11.
  • Das Datum entspricht der Telefonnummer des amerikanischen Rettungsdienstes 911. 9+1+1=11.
  • Kein Zufall…?! Lies weiter und denk weiter darüber nach:
  • Insgesamt betrug die Anzahl aller Opfer in den entführten Flugzeugen 254. 2+5+4=11.
  • Der 11 September ist der 254. Tag im Kalender. Und wieder 2+5+4=11.
  • Das Bombenattentat in Madrid fand am 3.11.2004 statt. 3+1+1+2+4=11.
  • Diese Tragödie fand genau 911 Tage nach dem Attentat auf das WTC statt.
  • Wieder 911, wieder 9/11, wieder 9+1+1=11.
  • Jetzt wird es aber wirklich unheimlich:
    - Öffne ein Word Dokument und mach folgendes:
    - Tippe in Großbuchstaben Q33 NY (das ist die Nummer des Fluges, der zuerst in die Zwillingstürme einschlug),
    - markiere Q33 NY, ändere die Schriftgröße auf 48 und ändere die Schriftart auf wingdings.

Dienstag, 19. August 2008

Der deutsche Herbst 1977

Alles über das Thema RAF, im Speziellen auch über den "deutschen Herbst" 1977 mit der Entführung von Hans-Martin Schleyer und der Lufthansamaschine "Landshut", findet ihr bei spiegel-online. Rechts sieht man ein Fahndungsplakat aus den Anfangsjahren der RAF (ca. 1972), wo sich auch die Teroristen wiederfinden, die sich 1977 in Stammheim nach der missglückten Flugzeugentführung umgebracht haben.

Donnerstag, 7. August 2008

"Spätzünder" wird Zweiradmechaniker

Gummersbach. Der 21-jährige Yakub Gündogan hat es geschafft: Dank einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme wurde der türkischstämmige Deutsche in ein festes Ausbildungsverhältnis übernommen. [mehr...]

Freitag, 25. Juli 2008

Die lange Suche nach einem Ausbildungsplatz

AUS DEM KREIS. Die Arbeitsagentur hat mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr registriert, die Kreishandwerkerschaft zeigt sich ebenso wie die Industrie- und Handelskammer zufrieden mit der Zahl der bislang eingetragenen Verträge: Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist sehr positiv. Trotzdem klafft auch dieses Jahr wieder eine Lücke zwischen der Zahl der freien Ausbildungsplätze und der Bewerber.

Ende Juni waren bei der Arbeitsagentur 229 Ausbildungsstellen in Oberberg gemeldet, denen 903 Bewerber gegenüberstanden. Tendenz für den Juli: Es gibt weniger unversorgte Bewerber, genaue Zahlen werden aber erst nach Ablauf des Monats bekannt, so Pressesprecher Ortwin Walter. 1026 offene Stellen waren der Agentur insgesamt gemeldet worden - 71 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Suchenden von 2109 auf 1752. "Tendenziell hat sich die Situation verbessert", zieht er einen positiven Vergleich zum Vorjahr.

Auch bei der IHK herrscht Optimismus. "Es sieht momentan richtig gut aus", sagt Regina Bültmann-Jäger, Leiterin für den Bereich Aus- und Weiterbildung in Oberberg. 644 unterschriebene Ausbildungsverträge waren bis zum Stichtag Ende Juni eingegangen. Schon zwei Stunden später lagen 20 neue auf dem Tisch. "Wir sind optimistisch, das hohe Vorjahresniveau zu halten." Bis Ende 2007 waren 1219 Verträge unterschrieben worden.

Ähnliches berichtet auch Marcus Otto, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Er geht davon aus, dass die Zahl der Abschlüsse vom Vorjahr auch dieses Jahr erreicht wird oder noch leicht steigen wird. Bis Ende Juni hat die Handwerkerschaft für das Bergische Land ein Plus von 1,5 Prozent registriert. 2007 hatte es in Oberberg bereits eine immense Steigerung um 17 Prozent gegeben.

Manchmal passen jedoch freie Stellen und Bewerber nicht zueinander. Vor allem im Kreisnorden, in Hückeswagen und Radevormwald, gibt es Stellen, die nicht besetzt werden können, weil die Betriebe schlecht zu erreichen sind, sagt Sarah Wirtherle, Ausbildungsstellenvermittlerin bei der IHK. Oder die Qualifikation das Problem - die Bewerber haben also zu schlechte Schulnoten, zu schlecht beim Einstellungstest abgeschnitten oder seien im Gespräch mangelhaft aufgetreten.

Doch auch wer zum Beginn des Ausbildungsjahres am 1. August noch keinen Vertrag in der Tasche hat, sollte nicht aufgeben. "Es tut sich in den ersten Wochen und Monaten noch einiges", sagt Walter. "Wichtig ist es, am Ball zu bleiben."

Donnerstag, 8. Mai 2008

Neue Töne aus dem Knast

Jetzt hat der Jugendstrafvollzug auch offiziell Einzug ins Internet gehalten. Auf der Seite www.podknast.de finden Interessierte Informationen über das Jugendstrafrecht, den Jugendstrafvollzug und - als besonderen Clou - Podcasts von Insassen der Jugendarrestanstalt Düsseldorf. Das verantwortliche Justizministerium verspricht sich hiervon eine abschreckende Wirkung bei Jugendlichen, aber hört selbst...

Sonntag, 27. April 2008

Girl's Day

Drei "Girls" unserer Schule (auf dem Foto v.l.: Philine Gouranis, Anita Wink und Lisa Kübbeler) verbrachten den Berufsschnuppertag bei der Feuerwehr Gummersbach. Was man als Feuerwehrmann/-frau so den ganzen Tag (= 24 Stunden) macht und wie es den Dreien ergangen ist, lest ihr hier....
Andere waren z.B. an der Gummersbacher Fachhochschule, wo sie in verschiedenen Workshops interessante Erfahrungen sammeln konnten [mehr...]

Samstag, 26. April 2008

Initiative "Kinder-im-Netz"

Immer mehr Kinder nutzen den Computer und auch das Internet. Rund 81 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren haben bereits Erfahrung mit dem Computer gesammelt. Über die Hälfte ist mehr oder weniger regelmäßig online. Bereits ein Drittel der Kinder, die das Internet nutzen, hat Chat-Erfahrung, so die Ergebnisse der KIM-Studie des Forschungsverbunds Südwest aus dem Jahr 2006.
"Für Kinder und Jugendliche bietet das Chatten im Internet besondere Anreize. Sehr häufig unterschätzen sie jedoch die damit verbundenen Gefahren. Gerade im Umgang mit ihren persönlichen Daten sind viele der jungen Chatter oft zu unbedarft und geben beispielsweise Name, Adresse und Alter preis“, so Erwin Hetger, Vorsitzender der Projektleitung Polizeiliche Kriminalprävention und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg. „Damit spielen sie persönliche Daten in die Hände von Personen, die sich in Chat-Räume einloggen, um sich dort anonym ihre Opfer zu suchen - wie zum Beispiel Pädokriminelle.
Die sexuelle Belästigung - insbesondere von jungen Mädchen - stellt ein großes Problem dar, so die Erfahrung der Polizei. Überaus riskant ist es für Minderjährige, wenn sie sich mit älteren männlichen Chat-Partnern im realen Leben treffen. Gerade deshalb setzt die Initiative in ihrem ersten „Aufklärungsspot“ auf genau diese Zielgruppe.
Viele Eltern wissen oft nicht, wann, wie und wo sich ihre Kinder im Internet tummeln. „Umso wichtiger ist es daher, dass die Kinder und Eltern darüber aufgeklärt werden, wie man sich sicher und trotzdem mit Spaß im Internet bewegt“, so Hetger. Mit dem neuen Spot wollen die Polizeiliche Kriminalprävention und die Deutsche Telekom Kinder und Eltern für die Gefahren beim Chatten sensibilisieren. Bastian Schweinsteiger gibt hierzu wichtige Sicherheitstipps:
  • Chatte am Anfang nicht allein. Such’ einen Chat, bei dem jemand aufpasst.
  • Gehe nicht in Chats für Erwachsene, weil da oft unangenehme Sachen geschrieben werden.
  • Gib’ nicht Namen und Adresse heraus. Ein Spitzname, der nichts über dich verrät, ist enorm wichtig.
  • Triff dich nicht mit den Leuten aus dem Chat und schicke ihnen keine Bilder.
  • Bleib’ immer misstrauisch. Beende den Chat bei komischen Fragen.

Donnerstag, 10. April 2008

Eine Straftat vorgetäuscht

NÜMBRECHT. Ein Jugendlicher, der Anfang April vorgegeben hatte, mit seinem Mofa gestürzt zu sein, weil ihm auf seiner Fahrspur ein Pkw-Fahrer entgegen gekommen sei, , muss jetzt mit einem Verfahren rechnen. Der Jugendliche hatte zudem behauptet, dass der Unfallfahrer geflüchtet sei. Laut der Aussage eines Zeugen, der von den Beamten der Polizei ermittelt wurde, war an dem Sturz, bei dem der 15-Jährige Verletzungen erlitt, die stationär im Krankenhaus behandelt wurden, kein Dritter beteiligt. Da er eine Straftat vorgetäuscht hat, muss er nun mit Ermittlungen der Polizei rechnen. (kho)

Freitag, 7. März 2008

Erbarmen! - Zu spät, die Rentner kommen!

Der folgende Filmbeitrag zeigt, was passiert, wenn der Anteil der Älteren Menschen zukünftig wächst...


Montag, 18. Februar 2008

Schüler als Täter und Opfer

Wie man Konflikte besser lösen kann, zeigt das Kölner Präventionstheater "Zartbitter" am Dienstag (19.02.) Fünft- und Sechstklässlern der Gummersbacher Realschule Hepel. Warum Gewalt Thema in der Schule ist, fragte Arnd Gaudich die Lehrerinnen Vera Merbold und Gudrun Flitsch.

Eine ganze Woche beschäftigen Sie sich in der Erprobungsstufe mit Gewaltprävention. Warum?

Merbold: Zum Glück nicht, weil unsere Schüler überaus gewalttätig sind. Trotzdem ist die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung auch an unserer Schule in den vergangenen Jahren gesunken, dem wollen wir entgegenwirken.

Wie bringen Sie den Kindern bei, nicht die Fäuste sprechen zu lassen?

Flitsch: Indem wir sie mit Rollenspielen sensibilisieren. Bei verschiedenen Konfliktszenarien versetzen wir die Schüler in die Rolle von Opfer, Täter, Zuschauer und Zeuge. Die wichtigste Frage, mit der wir die Kinder konfrontieren, ist: "Was geht im Opfer vor?" Ich weiß, dass Kinder ein enormes Gespür für Ungerechtigkeit haben. Sie erkennen verbale Verletzungen und was weh tut.

Merbold: Alles dreht sich um Empathie. Die Schüler lernen, sich in andere hineinzuversetzen und deren Situation nachzuempfinden. Denn es reicht eben nicht zu sagen: "Das ist falsch, das darfst Du nicht!" Die Kinder müssen verstehen, warum etwas falsch ist.

Und das reicht, um Konflikte zu vermeiden?

Merbold: Streitereien wird es auch weiterhin geben. Doch wir geben den Schülern Lösungsmöglichkeiten an die Hand. Ein erster Schritt ist, seine persönlichen Grenzen aufzuzeigen. Wer sagt "Stopp, das geht zu weit", kann einen Konflikt in vielen Fällen vermeiden. Durch die Arbeit im Klassenverband wird zudem das Gemeinschaftsgefühl der Gruppe gestärkt und gegenseitige Verantwortung gefördert.

Flitsch: Das Erlernen sozialer Kompetenz setzt sich in den höheren Klassen fort. So übernehmen zum Beispiel die Zehntklässler die Patenschaft über die Fünfer - das funktioniert prima. Die Großen passen auch die Neuen auf, sie greifen ein, wenn's Streit gibt und helfen ihnen sogar in ihrer Freizeit bei den Hausaufgaben.

"Ganz schön blöd" heißt das Theaterstück. Worum geht's?

Flitsch: Um Gewalt in den neuen Medien: Ein Mädchen wird mit Handyfotos erpresst. Ihr zeigt ein Schutzengel, wie sie die Situation friedlich lösen kann.

Gibt es auch an Ihrer Schule Probleme mit Handys?

Merbold: Nein, denn hier sind Handys bereits seit zwei Jahren verboten - und in einem handyfreien Haus arbeitet es sich sehr viel besser.

(Quelle: OVZ vom 16.02.2008)

> mehr Infos zum Thema gibt es hier

Samstag, 16. Februar 2008

Deutsche Kinder und Jugendliche – Opfer ihres Medienkonsums

Gestützt auf eine seit 2005 laufende Untersuchung von 1.000 Berliner Kindern und einem Experiment zu den Auswirkungen unterschiedlicher Freizeitbeschäftigungen auf die Konzentrationsleistung zeigt sich ganz klar:

Je mehr Zeit Schülerinnen und Schüler mit Medienkonsum verbringen und je brutaler dessen Inhalte sind, desto schlechter fallen die Schulnoten aus.

Bereits als Viertklässler verfügen die vier PISA-Verlierergruppen in ihren Kinderzimmern über eine erheblich größere Ausstattung mit Fernseher, Spielkonsole und Computer als ihre jeweilige Gegengruppe. So besitzen die Jungen zu 38 Prozent eine eigene Spielkonsole, Mädchen dagegen nur zu 16 Prozent. Bei Migrantenkindern im Vergleich zu deutschen Kindern fällt hier der Unterschied mit 44 Prozent zu 22 Prozent ähnlich groß aus. Er wächst sogar auf 43 Prozent zu 11 Prozent, wenn wir Kinder aus bildungsfernen Familien (beide Eltern höchstens Hauptschulabschluss) mit solchen aus der bildungsnahen Mittelschicht vergleichen (mindestens ein Elternteil Akademiker).
Beim Fernseher zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Norddeutsche Kinder verfügen zu 42 Prozent über ein eigenes TV-Gerät, süddeutsche nur zu 27 Prozent. 10-Jährige aus Migrantenfamilien liegen mit 52 zu 32 vor den deutschen Kindern. Und erneut ergibt sich der größte Unterschied, wenn wir nach dem Bildungsniveau der Eltern unterscheiden (bildungsfernes Elternhaus: 57 %, bildungsnahe Mittelschicht 16 %).
Als Folge dieser Ausstattungsunterschiede bei Mediengeräten weisen die PISA-Verlierer schon als 10-Jährige und später als 15-Jährige einen weit höheren und auch inhaltlich problematischeren Medienkonsum auf als ihre bei PISA besser abschneidenden Vergleichsgruppen. Dies belegen zwei vom KFN durchgeführte Querschnittsbefragungen von 5.500 Viertklässlern und 17.000 Neuntklässlern.
Welche Konsequenzen müssen daraus gezogen werden?
  • Die Eltern müssen bundesweit über die Schulen gezielt darüber aufklären, wie negativ sich extensiver Medienkonsum auf Schulleistungen auswirkt. Und wir sollten ihnen eine klare Botschaft vermitteln: Bildschirmgeräte gehören nicht ins Kinderzimmer.
  • Der Jugendmedienschutz entfaltet nach wie vor nicht die erhoffte Wirkung. Kinder und Jugendliche kommen relativ problemlos an Filme und Spiele heran, die als jugendgefährdend anzusehen sind. Ein Weg dies zu verhindern, wäre der Einsatz von Jugendlichen als Testkäufer.
  • Wir müssen alles daran setzen, die Nachmittage der PISA-Verlierer vor einem ausufernden Medienkonsum zu retten. Eine nachhaltige Verbesserung der Situation wird nur über die flächendeckende Einführung von Ganztagsschulen zu erreichen sein, die nachmittags primär einem Motto verpflichtet sind: Lust auf Leben wecken durch Sport, Musik, kulturelles und soziales Lernen.
  • Und schließlich müssen wir auf ein gravierendes Problem hinweisen: Die wachsende Computerspielabhängigkeit von Jungen. Wir können deswegen nicht akzeptieren, dass beispielsweise das Spiel „World of Warcraft“ weiterhin ab 12 Jahre frei gegeben bleibt, obwohl inzwischen klar ist, dass 15-jährige Spieler mit diesem Spiel im Durchschnitt pro Tag 4 ½ Stunden verbringen und viele von ihnen in suchtartiges Spielen geraten. Zur Entstehung dieses Phänomens benötigen wir zum einen mehr Forschung, zum anderen Modellversuche zur praktischen Erprobung von Therapie- und Präventionskonzepten.

Freitag, 15. Februar 2008

Tabakkonsum nimmt weltweit zu

NEW YORK. Alle sechs Sekunden stirbt ein Mensch an den Folgen des Rauchens. Im 20. Jahrhundert habe das Rauchen 100 Millionen Menschen getötet, heißt es im ersten umfassenden Welt-Tabak-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ohne Eindämmung des zunehmenden Tabakkonsums könnten es im 21. Jahrhundert eine Milliarde Tote werden. In Deutschland raucht dem Bericht zufolge rund ein Viertel der Erwachsenen, knapp 20 Millionen - jeder dritte Mann und jede vierte bis fünfte Frau.

Die WHO präsentiert sechs Schlüssel-Maßnahmen, um den weltweit wachsenden Tabakkonsum einzudämmen. Dazu gehören die höhere Besteuerung von Tabak, ein striktes Verbot von Zigarettenwerbung sowie Aufklärung und Hilfsprogramme für Raucher, die von der Sucht los kommen wollen. Dem Bericht zufolge verdienen Regierungen mit der Tabaksteuer weltweit 137 Milliarden Euro im Jahr, geben aber nur 0,2 Prozent davon für Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums aus.

Die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum, Martina Pötschke-Langer, sprach sich für weitere Erhöhungen der Tabaksteuer aus. Wenn der Preis ansteige, verringere sich der Konsum. "Dank der fünf kleinen Anhebungen in den Jahren 2002 bis 2005 ist der Zigarettenmarkt eingebrochen." Das zeige sich etwa bei Jugendlichen: "Nach einem deutlichen Anstieg in den 90er Jahren ist das Rauchverhalten bei Kindern und Jugendlichen inzwischen drastisch zurückgegangen - von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 18 Prozent im vergangenen Jahr."

Für den Welt-Tabak-Bericht hat die WHO Daten aus 179 ihrer Mitgliedsstaaten zusammengetragen, die Zahlen erfassen 99 Prozent der Weltbevölkerung. Weltweit gibt es demnach mehr als eine Milliarde Raucher. Zwei Drittel davon leben in nur zehn Ländern, darunter Deutschland, Japan und die USA. Während jedoch in den Industrieländern die Tendenz zum Rauchen nachlasse, griffen in den Entwicklungsländern immer mehr Menschen zum Glimmstängel, betonte die WHO. Die Werbung ziele dort besonders auf Jugendliche und junge Frauen. Rund 80 Prozent der Raucher kommen demnach bereits heute aus Schwellen- und Entwicklungsländern.

Vier von fünf Rauchern wollten von ihrer Sucht wegkommen, berichtet die Organisation der Vereinten Nationen. Wichtig seien daher neben Aufklärung auch Hilfsangebote. Krebsforscherin Pötschke-Langer machte sich für Schockfotos etwa von Raucherlungen oder braunen Zahnstummeln auf Zigarettenpackungen stark. "Wer 20 Zigaretten pro Tag raucht, sieht diese Bilder 7000 Mal im Jahr", sagte sie. Daneben müsse unbedingt eine Hotline-Nummer stehen, bei der sich Raucher Tipps für ein rauchfreies Leben holen könnten.

Rauchen ist nach WHO-Angaben Risikofaktor für sechs der acht führenden Todesursachen weltweit. Einer von zehn Todesfällen bei Erwachsenen gehe auf Tabak zurück, insgesamt 5,4 Millionen pro Jahr. Tabak töte bis zu jeden zweiten Konsumenten. Fast die Hälfte aller Kinder der Welt sei durch Passivrauchen belastet. Wegen des zeitlichen Verzugs zwischen Tabakkonsum und resultierenden Gesundheitsschäden habe die "Tabakepidemie" gerade erst begonnen, befürchtet die Weltgesundheitsorganisation. (ap/dpa)

Donnerstag, 24. Januar 2008

Alkoholkonsum vieler Jugendlicher steigt besorgniserregend

Berlin (dpa) - Der Alkoholkonsum bei zahlreichen Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren in Deutschland steigt einer Suchtstudie zufolge besorgniserregend. Das berichtete die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) bei der Vorstellung des Jahrbuchs Sucht 2008 in Berlin.
Während Jugendliche in dieser Altersgruppe generell weniger trinken, gibt es eine kleinere, aber stetig wachsende Gruppe, die überproportional viel trinkt. Demnach lässt sich rund ein Viertel der Jugendlichen mindestens einmal im Monat auf das sogenannte Binge-Drinking - also Rauschtrinken - ein.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), relativierte die Ergebnisse. Sie wies darauf hin, dass die DHS in ihrem Bericht Jugendliche bis 15 Jahren untersucht hat, während das Problem des starken Alkoholkonsums vor allem bei 17-Jährigen zunehme. Dadurch würde sich auch eine andere Gesamtentwicklung ergeben: So sei die bei den 12- bis 17-Jährigen getrunkene Alkoholmenge auch insgesamt wieder gestiegen, sagte Bätzing. Außerdem habe die DHS Zahlen bis 2006 verwendet, während aktuelle Studien aus 2007 einen steigenden Alkoholkonsum belegten.
Der starke Alkoholkonsum ist laut DHS allerdings nicht nur ein Problem der Jugendlichen. "Deutschland zählt schon seit Jahren zu den fünf führenden alkoholtrinkenden Nationen weltweit", sagte der stellvertretende DHS-Geschäftsführer Raphael Gaßmann. "Zehn Prozent der Konsumenten trinken rund die Hälfte des verkauften Alkohols." Darüber hinaus machten die Erwachsenen den Jugendlichen das übermäßige Trinken vor: "Wir dürfen nicht vergessen: Es gibt ein großes Binge-Drinking-Festival (Rauschtrinken), für das Deutschland weltweit berühmt ist - und das ist das Oktoberfest."
Laut dem Sucht-Jahrbuch bestätigte sich der Trend, wonach mittlerweile weniger Jugendliche rauchen oder Cannabis konsumieren als noch vor einigen Jahren. Aktuellen Daten zufolge liegen die 2006 ermittelten Quoten unter denen von 1994. Gleichzeitig beginnen die Jugendlichen weiterhin relativ früh mit dem Konsum von Tabak und Cannabis. So fangen Mädchen und Jungen durchschnittlich im 13. Lebensjahr mit dem Rauchen an und kommen im 15. Lebensjahr zum ersten Mal mit Cannabis in Kontakt.