Mittwoch, 8. August 2012

So viel Taschengeld wie noch nie

BERLIN. Deutschlands Nachwuchs bekommt so viel Taschengeld wie nie zuvor: Gut 27 Euro steht Kindern zwischen sechs und 13 Jahren nach einer Untersuchung pro Monat im Durchschnitt zur Verfügung - und damit zehn Prozent mehr als 2011. Das zeigt die aktuelle Kids-Verbraucher-Analyse, die vom Egmont-Ehapa-Verlag in Berlin vorgestellt wurde.
1650 Kinder wurden darin repräsentativ für ihre rund sechs Millionen Altersgenossen in Deutschland zu ihrem Medien- und Konsumverhalten befragt. "Die Eurokrise ist nicht in den Familien angekommen, die Eltern werden wieder großzügiger", fasste Studienleiter Ralf Bauer zusammen.
Schon die vier- und fünfjährigen Vorschulkinder bekommen einer ergänzenden Elternbefragung zufolge gut 14 Euro pro Monat.
"Rechnet man allein das Taschengeld und die Geldgeschenke der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren zusammen, so stehen dieser Gruppe 2012 insgesamt 2,87 Milliarden Euro zur Verfügung", erläuterte Bauer.
Angesichts des relativ hohen Mitbestimmungsrechts, das viele Familien ihren Kindern bei Anschaffungen einräumen, sei dies eine immense Wirtschaftskraft. Bei den kleinen, meist selbstbestimmten Taschengeld-Ausgaben dominieren weiterhin Süßigkeiten, Kekse und Kaugummi deutlich vor Zeitschriften und Comics.
Obwohl laut Analyse weiter mehr als 90 Prozent der Kinder auch in Büchern und Zeitschriften schmökern, nehmen auch elektronische Medien beim Nachwuchs einen sehr hohen Stellenwert ein. Vier von fünf Kindern nutzen einen Computer, drei Viertel auch das Internet. "Nach Jahren stetigen Wachstums zeichnet sich hier nun aber eine Sättigungstendenz auf hohem Niveau ab", beschreibt Studienleiter Bauer die Lage. Mit einer Ausnahme: Kinder ab zehn Jahren legen hier weiter deutlich zu. Inzwischen ist rund die Hälfte von ihnen fast täglich im Internet - fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Ein eigenes Handy besitzen mittlerweile 78 Prozent der Zehn- bis 13-Jährigen und 53 Prozent der Gesamtgruppe ab sechs Jahren. 17 Prozent aller jungen Handybesitzer haben sogar ein Smartphone - also ein internetfähiges Handy. (dpa)
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