AUS DEM KREIS. Die Arbeitsagentur hat mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr registriert, die Kreishandwerkerschaft zeigt sich ebenso wie die Industrie- und Handelskammer zufrieden mit der Zahl der bislang eingetragenen Verträge: Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist sehr positiv. Trotzdem klafft auch dieses Jahr wieder eine Lücke zwischen der Zahl der freien Ausbildungsplätze und der Bewerber.
Ende Juni waren bei der Arbeitsagentur 229 Ausbildungsstellen in Oberberg gemeldet, denen 903 Bewerber gegenüberstanden. Tendenz für den Juli: Es gibt weniger unversorgte Bewerber, genaue Zahlen werden aber erst nach Ablauf des Monats bekannt, so Pressesprecher Ortwin Walter. 1026 offene Stellen waren der Agentur insgesamt gemeldet worden - 71 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Suchenden von 2109 auf 1752. "Tendenziell hat sich die Situation verbessert", zieht er einen positiven Vergleich zum Vorjahr.
Auch bei der IHK herrscht Optimismus. "Es sieht momentan richtig gut aus", sagt Regina Bültmann-Jäger, Leiterin für den Bereich Aus- und Weiterbildung in Oberberg. 644 unterschriebene Ausbildungsverträge waren bis zum Stichtag Ende Juni eingegangen. Schon zwei Stunden später lagen 20 neue auf dem Tisch. "Wir sind optimistisch, das hohe Vorjahresniveau zu halten." Bis Ende 2007 waren 1219 Verträge unterschrieben worden.
Ähnliches berichtet auch Marcus Otto, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Er geht davon aus, dass die Zahl der Abschlüsse vom Vorjahr auch dieses Jahr erreicht wird oder noch leicht steigen wird. Bis Ende Juni hat die Handwerkerschaft für das Bergische Land ein Plus von 1,5 Prozent registriert. 2007 hatte es in Oberberg bereits eine immense Steigerung um 17 Prozent gegeben.
Manchmal passen jedoch freie Stellen und Bewerber nicht zueinander. Vor allem im Kreisnorden, in Hückeswagen und Radevormwald, gibt es Stellen, die nicht besetzt werden können, weil die Betriebe schlecht zu erreichen sind, sagt Sarah Wirtherle, Ausbildungsstellenvermittlerin bei der IHK. Oder die Qualifikation das Problem - die Bewerber haben also zu schlechte Schulnoten, zu schlecht beim Einstellungstest abgeschnitten oder seien im Gespräch mangelhaft aufgetreten.
Doch auch wer zum Beginn des Ausbildungsjahres am 1. August noch keinen Vertrag in der Tasche hat, sollte nicht aufgeben. "Es tut sich in den ersten Wochen und Monaten noch einiges", sagt Walter. "Wichtig ist es, am Ball zu bleiben."