Sonntag, 12. April 2009

"Brainstorming" wird überschätzt

"Brainstorming" - in den 1950ern vom US-Werbefachmann Alex Osborn institutionalisiert - ist laut neuesten Erkenntnissen reine Zeitverschwendung. An der Universität Utrecht (NL) fand ein Soziologe in Experimenten heraus, dass still für sich Grübelnde nicht nur 20-50 Prozent mehr Ideen hatten als die vermeintlich produktiveren Teams, sondern diese Ideen auch origineller waren. Woran das liegen könnte, lesen Sie hier.
Quelle: FOCUS 5/2009

Dienstag, 7. April 2009

Bei Anruf Betrug...

Tag für Tag, und vor allem Nacht für Nacht geistern sie über die Bildschirme und hinterlassen dabei oft den Eindruck, als handele es sich um eine Liveübertragung aus einer geschlossenen Anstalt für Manisch-Depressive: Die Call-in-Shows!
Hier gibt es viel zu gewinnen, vor allem für die Veranstalter. Sollte tatsächlich mal ein Anrufer (50 Cent/Anruf) ins Studio durchgestellt werden, obliegt die Entscheidung darüber -angeblich- einem Zufallsgenerator (bei 9LIVE "Hot Button" genannt). Die Wirklichkeit sieht allerdings folgendermaßen aus:



Wer sich jetzt - zu recht - ver*rscht fühlt, den wird das folgende Video sicherlich aufmuntern:



Also - Finger weg von solchen Sendungen und lieber mal Trivial Pursuit aus dem Schrank geholt!

Mittwoch, 1. April 2009

Geeignete Lehrlinge sind Mangelware

Wir haben kein Ausbildungsplatz-Problem. Auf dem oberbergischen Ausbildungsmarkt ist die Wirtschaftskrise jedenfalls noch nicht angekommen“, erklärte Michael Sallmann, geschäftsführender Leiter der IHK-Zweigstelle Oberberg. Offensichtlich hätten viele oberbergische Betriebe verstanden, dass die Auszubildenden von heute die gut ausgebildeten Fachkräfte von morgen seien.
Er wie auch Marcus Otto, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, bemängeln jedoch die fehlende Ausbildungsreife vieler Jugendlicher. Bei einer Umfrage der IHK Köln unter fast 700 Unternehmen lässt die Qualität der Bewerber stark zu wünschen übrig. Kritisiert werden das mündliche und schriftliche Ausdrucksvermögen (61 Prozent), fehlende Rechenkenntnisse (50 Prozent, aber auch Disziplin (50 Prozent) Leistungsbereitschaft und Motivation (49 Prozent) und Belastbarkeit (43 Prozent). Nur gut acht Prozent aller Betriebe bescheinigten den Ausbildungsbewerbern keine Mängel.

Samstag, 21. Februar 2009

Wirtschaftskrise errreicht Zahnärzte

NEU-ULM. Geld oder Zähne: Weil eine Frau in Bayern einen Restbetrag von rund 700 Euro für die Prothese nicht bezahlt hatte, holte sich ihr Zahnarzt die künstlichen Beißer rabiat zurück. Er überrumpelte die Patientin zu Hause bei Neu-Ulm, presste ihr die Wangen zusammen, riss ihr blitzschnell die Prothese aus dem Mund und ging wortlos.

Zuvor hatte er sich Zugang zur Wohnung verschafft, indem er sich als Polizist ausgab. Gestern wurde der Mediziner vom Amtsgericht Neu-Ulm wegen Nötigung und vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt. Der Angeklagte hatte die Tat zugegeben. (dpa)

Mittwoch, 28. Januar 2009

Bonus für Schulschwänzer



Oer-Erkenschwick.
Wenn Eltern in Oer-Erkenschwick künftig vier Wochen lang ihre Kinder pünktlich wecken und in die Schule schicken, gibt es einen Bonus. Wenn sie täglich das Essen auf den Tisch bringen auch.
Und wenn sie in der VHS sich zusätzlich noch darüber informieren lassen, wie Erziehung optimiert werden kann, gibt's ebenfalls Punkte. Gleiches gilt für den Besuch beim Kinderarzt und für den Besuch bei der Schuldnerberatung. Dies fein säuberlich auf einer Karte abgestempelt, kann bis zu 100 Euro bringen.
Das Jugendamt will neue, ungewöhnliche Wege in der Sozialarbeit gehen und ökonomische Mechanismen ausprobieren. Eltern sollen mit finanziellen Anreizen in ihrem Erziehungsauftrag unterstützt werden. Allerdings: Bares wird es nicht geben. Es sind Gutscheine geplant. Damit dafür kein Alkohol oder andere Suchtmittel gekauft werden, haben die Behörden mit den örtlichen Händlern festgelegt, welche Waren es für wie viel Stempel gibt. Der städtische Jugendpfleger Michael Hess hat an Abo-Werbeaktionen von Zeitungen gedacht. „Dort gibt es Dinge, die man nicht unbedingt braucht, die man aber trotzdem gerne hätte.”
In Gesprächen mit der Hauptschulleitern kam immer wieder heraus, dass die Eltern, die es angeht, nicht erreicht werden. „Da haben wir uns gefragt, wie die Wirtschaft Dinge regelt”, sagt Hess. Eben mit Rabatten und Bonuskarten. „Es ist mir klar, dass dies nicht die Probleme löst. Wir hoffen aber, dass Eltern motiviert werden könnten, sich mehr ums Wohl der Kinder zu kümmern.” Man hofft, durch diese Maßnahme auf Heim-Einweisungen verzichten zu können. Die Kosten für einen Monat liegen zwischen 3000 und 8000 Euro. Die Bonuskarte kostet 100 Euro. „Wenn nur eine Einweisung verhindert wird, dann kann eine Menge Geld gespart werden”, so Hess.
Ausgegeben werden soll diese von den neun Schulen, 13 Kindergärten und vom Jugendamt. „Als zusätzliches pädagogisches Mittel”, sagt Hess. Zum Beispiel gehen Sozialarbeiter in Familien und kontrollieren, ob Kinder auch pünktlich zum Schulbesuch geweckt werden. Hilft dies nicht, schalten sich Ordnungsbehörden ein und bringen die Kinder zwangsweise in die Schule. Dass Ordnungsgelder angedroht werden, sei höchst selten.
Die Frage, warum nicht alle Eltern den Bonus bekommen, stellt sich für Hess nicht: „Wir wollen damit gezielt Probleme lösen. Und wo keine sind, muss sie nicht eingesetzt werden.” In Recklinghausen hält Sozialdezernent Georg Möllers zwar nichts von einem Bonussystem. Er setzt zwar aufs Geld, aber auf eine Reduzierung: „Der Staat greift zwar ein, wenn Eltern versagen. Aber ans Kindergeld traut er sich nicht heran. Das wäre aber sinnvoll, wenn nachgewiesen ist, dass Eltern dieses Geld nicht den Kindern zukommen lassen.”

Quelle: Der Westen