Stellen Sie sich vor, Sie wollen über ein Gruppe von Menschen herausfinden, wie gut diese etwas kann. Wie gehen Sie vor? Vielleicht entwickeln Sie ein Testverfahren, um belastbare Daten zu ermitteln? Viel zu aufwendig! Viel einfacher ist es doch, die Betroffenen selbst zu fragen, wie diese sich bezüglich der gesuchten Fähigkeit selbst einschätzen. Dass die Betroffenen selbst am besten wissen, wie gut sie sind, und dies natürlich auch realistisch und kritisch einschätzen, wissen wir ja alle, seitdem es im Fernsehen Castingshows gibt.
Sie halten diese Vorgehensweise für unwissenschaftlich? Dann schauen Sie doch mal, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Deutschkenntnisse der Migranten ermittelt hat. Zitat der Kommentierung:
"Die Tabelle zeigt Ergebnisse der vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge durchgeführten Repräsentativuntersuchung "Ausgewählte Migrantengruppen in Deutschland" (RAM). Hinsichtlich der selbst eingeschätzten Deutschkenntnisse der Befragten ist zu erkennen, dass die mündlichen Kenntnisse (Verstehen und Sprechen) besser eingeschätzt werden als die schriftlichen (Lesen und Schreiben). Hierbei gibt es deutliche Nationalitätenunterschiede. Die besten Deutschkenntnisse in den mündlichen Kompetenzbereichen attestieren sich Befragte aus dem ehemaligen Jugoslawien und Italien. Auch bei Griechen schreiben sich große Teile (sehr) gute mündliche und auch schriftliche Deutschkenntnisse zu. Polnische Befragte weisen keine so großen Differenzen zwischen mündlichen und schriftlichen Kompetenzen auf und geben relativ häufig "mittelmäßige" Kenntnisse an. Türkische Befragte haben in allen Kompetenzbereichen die höchsten Anteile an Befragten mit sehr schlechten oder nicht vorhandenen Deutschkenntnissen."
Diese Information ist übrigens kostenlos für Jedermann zugänglich und muss nicht zwischen zwei Buchdeckeln teuer erkauft werden.
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