St. Louis/USA. Liebe Doppelverdiener, Karrieristen und Verfechter von Kinderganztagsbetreuung - Sie müssen jetzt sehr stark sein! US-amerikanische Forscher haben nämlich herausgefunden, dass offenbar Mutterliebe bei kleinen Kindern eine bestimmte Hirnregion, den Hippocampus, wachsen lässt.
Das zeigt eine amerikanische Studie. Demnach haben Grundschüler, die von ihrer Mutter sehr liebevoll behandelt wurden, einen besonders großen Hippocampus. Dieses Areal ist wichtig etwa für das Gedächtnis und für den Umgang mit Gefühlen oder Stress. Die Mediziner der Washington Universität in St. Louis filmten zu Beginn der Studie, wie Mütter mit ihren Sprösslingen im Alter von vier bis sieben Jahren umgingen. Jede Mutter sollte im Labor einen Fragebogen ausfüllen, während das Kind ein auffällig verpacktes Geschenk bekam. Das durfte es aber erst dann öffnen, wenn der Fragebogen abgeschlossen war. Die Forscher beobachteten, wie jede Mutter mit dem ungeduldig wartenden Kind umging.
Etwa drei Jahre später untersuchten die amerikanischen Mediziner die Gehirne der kleinen Probanden per Magnetresonanz-Tomographie (MRT). Bei jenen Kindern, die besonders liebevoll von ihren Eltern behandelt wurden, war der Hippocampus im Mittel um fast zehn Prozent größer als bei den anderen Teilnehmern. Dies zeige, wie wichtig Elternliebe nicht nur für das Gefühlsleben sei, sondern auch für die Entwicklung des Gehirns, betonen die Wissenschaftler in einem Artikel im Fachblatt "PNAS". "Man sollte Eltern zeigen, wie sie ihre Kinder fördern und unterstützen können", sagt Erstautorin Joan Luby.
Quelle: OVZ vom 03.02.2012