Dienstag, 22. Mai 2007

Krieg in Afghanistan

Der Bundeswehr Einsatz in Afghanistan (ISAF)

Mehr als 22 Jahre lang herrschten in Afghanistan Krieg und Bürgerkrieg. Bis heute leidet das Land unter den typischen Folgen wie schweren Zerstörungen, Verminung ganzer Landstriche, ethnisch motivierten Spannungen und organisierter Kriminalität.

Nach dem Sturz des Taliban-Regimes einigten sich die größten ethnischen Gruppen Afghanistans im November und Dezember 2001 anlässlich der „Petersberger Konferenz“ auf eine "Vereinbarung über provisorische Regelungen in Afghanistan bis zum Wiederaufbau dauerhafter Regierungsinstitutionen"(Bonner Vereinbarung). Damit schufen sie die Grundlage für die Internationale Sicherheitsbeistands-Truppe (International Security Assistance Force - ISAF), deren Aufstellung der Weltsicherheitsrat am 20. Dezember 2001 beschloss. Sie soll im Auftrag der Vereinten Nationen die afghanische Interimsregierung bei der Wahrung der Menschenrechte sowie bei der Herstellung und Wahrung der inneren Sicherheit unterstützen. Darüber hinaus unterstützt ISAF die afghanische Interimsregierung bei der Auslieferung humanitärer Hilfsgüter und der geregelten Rückkehr von Flüchtlingen.
Der Kampf gegen das terroristische Netzwerk Al Qaida und gegen die Taliban ist bis heute nicht abgeschlossen. Dieser Kampf ist Aufgabe der Operation ENDURING FREEDOM.

Hierzu ein Beitrag aus dem Politmagazin Monitor: Video starten

Mandat und Organisation der Friedenstruppe ISAF sind davon strikt getrennt. Der Deutsche Bundestag hat am 22. Dezember 2001 das Mandat für die Beteiligung der Bundeswehr am ISAF-Einsatz erteilt. Am 8. Januar 2002 wurden die ersten deutschen Vorauskräfte nach Afghanistan in Marsch gesetzt. Das Zuständigkeitsgebiet der ISAF und damit des an ISAF beteiligten Deutschen Einsatzkontingentes in Kabul und Umgebung umfasst einen wesentlichen Teil des ethnischen Spektrums Afghanistans. Im südöstlichen Teil sowie im Zentrum des Kabuler Gebiets sind mehrheitlich Paschtunen ansässig. Die nordöstlichen und nordwestlichen Ortsteile Kabuls werden von Tadschiken besiedelt. Im westlichen Zentrum leben die Hazara. Daneben gibt es im Norden, Südosten und im Zentrum der Stadt kleinere ethnisch heterogene Viertel, die keiner Ethnie vorrangig zugeschrieben werden können.Außerhalb ihres Zuständigkeitsbereiches dürfen die deutschen Streitkräfte über die Wahrnehmung des individuellen und kollektiven Selbstverteidigungsrechts und des Nothilferechts hinaus nicht zu Kampfhandlungen eingesetzt werden. ISAF stand in der Zeit vom 10. Februar bis zum 11. August 2003 unter deutsch-niederländischer Führung. 29 Nationen stellten Truppenkontingente zur Verfügung.
An Großgerät hat die Bundeswehr unter anderem gepanzerte Truppentransporter DINGO, Transportpanzer FUCHS und Waffenträger WIESEL nach Kabul verlegt.Ein wesentlicher Teil der ISAF-Operation ist der Betrieb eines Lufttransportstützpunktes in Termez (Usbekistan) nahe der Nordgrenze Afghanistans. Diese Infrastruktur in sicherem Umfeld verbindet strategischen mit taktischem Lufttransport und gewährleistet angesichts der geografischen und meteorologischen Bedingungen sowie der Bedrohungslage in Afghanistan die für einen sicheren Flugbetrieb unerlässliche Flexibilität. In Termez werden auch Sanitätskräfte für die schnelle Evakuierung von Kranken und Verletzten aus Afghanistan (MEDEVAC) bereit gehalten. ISAF kann zu ihrer eigenen Verteidigung wie auch zum Schutz der afghanischen Regierung und der Bevölkerung im Rahmen des Unterstützungsauftrags Waffengewalt anwenden. ISAF ist autorisiert, alle erforderlichen Maßnahmen einschließlich der Anwendung militärischer Gewalt zu ergreifen, um den Auftrag gemäß Resolution des Sicherheitsrates durchzusetzen. Den Soldaten der ISAF wird auch die Befugnis zur Wahrnehmung des Rechts auf bewaffnete Nothilfe zugunsten Jedermann erteilt.


Aktuelle Entwicklung:

1) Anschlag Afghanistan: Deutsche Soldaten im Norden Afghanistans getötet
[tagesschau 20:00 Uhr, 19.05.2007]

2) Isaf-Einsatz: Diskussion um Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr
Video aus dem ARD-Nachtmagazin (22.05.2007)

EinPrivatvideo der BW in Afghanistan:

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