BERLIN.
Deutschlands Nachwuchs bekommt so viel Taschengeld wie nie zuvor: Gut
27 Euro steht Kindern zwischen sechs und 13 Jahren nach einer
Untersuchung pro Monat im Durchschnitt zur Verfügung - und damit zehn
Prozent mehr als 2011. Das zeigt die aktuelle Kids-Verbraucher-Analyse,
die vom Egmont-Ehapa-Verlag in Berlin vorgestellt wurde.
1650 Kinder wurden darin repräsentativ für ihre rund
sechs Millionen Altersgenossen in Deutschland zu ihrem Medien- und
Konsumverhalten befragt. "Die Eurokrise ist nicht in den Familien
angekommen, die Eltern werden wieder großzügiger", fasste Studienleiter
Ralf Bauer zusammen.
Schon die vier- und fünfjährigen Vorschulkinder bekommen einer ergänzenden Elternbefragung zufolge gut 14 Euro pro Monat.
"Rechnet man allein das Taschengeld und die
Geldgeschenke der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren zusammen, so
stehen dieser Gruppe 2012 insgesamt 2,87 Milliarden Euro zur Verfügung",
erläuterte Bauer.
Angesichts des relativ hohen Mitbestimmungsrechts,
das viele Familien ihren Kindern bei Anschaffungen einräumen, sei dies
eine immense Wirtschaftskraft. Bei den kleinen, meist selbstbestimmten
Taschengeld-Ausgaben dominieren weiterhin Süßigkeiten, Kekse und
Kaugummi deutlich vor Zeitschriften und Comics.
Obwohl laut Analyse weiter mehr als 90 Prozent der
Kinder auch in Büchern und Zeitschriften schmökern, nehmen auch
elektronische Medien beim Nachwuchs einen sehr hohen Stellenwert ein.
Vier von fünf Kindern nutzen einen Computer, drei Viertel auch das
Internet. "Nach Jahren stetigen Wachstums zeichnet sich hier nun aber
eine Sättigungstendenz auf hohem Niveau ab", beschreibt Studienleiter
Bauer die Lage. Mit einer Ausnahme: Kinder ab zehn Jahren legen hier
weiter deutlich zu. Inzwischen ist rund die Hälfte von ihnen fast
täglich im Internet - fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Ein eigenes
Handy besitzen mittlerweile 78 Prozent der Zehn- bis 13-Jährigen und 53
Prozent der Gesamtgruppe ab sechs Jahren. 17 Prozent aller jungen
Handybesitzer haben sogar ein Smartphone - also ein internetfähiges
Handy. (dpa)
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