Montag, 23. August 2010

Zurück in die Arbeit - Der Hartz-IV-Supermarkt

Die Arbeitsagentur Hamburg hat ein neues Modell entwickelt, um Langzeitarbeitslose wieder zurück auf den Arbeitsmarkt zu bringen: den Übungs-Supermarkt. In dem extra eingerichteten Markt trainieren die Hartz-IV-Empfänger für einen Job im Einzelhandel und der Logistik. Wie in einem echten Supermarkt müssen sie Ware bestellen, Regale einräumen und kassieren. Außerdem spielen sie Kunden, um die Supermarkt-"Mitarbeiter" zu testen und das Einkaufen unter Hartz-IV-Bedingungen zu simulieren.
Mit dem Übungs-Supermarkt sollen die Langzeitarbeitslosen wieder an die Bedingungen der Arbeitswelt gewöhnt werden. Dazu gehört unter anderem frühes Aufstehen und pünktlich zur Arbeit zu gehen. Am Eingang des sogenannten Aktivierungs-Centers steht dafür sogar eine Stechuhr. Die Lebensmittel im Übungs-Supermarkt sind allerdings Attrappe. Auch das Geld ist nicht echt. Der Übungs-Supermarkt hat seine eigene Währung aus Scheinen und Hartgeld. Und es gibt auch falsches Spielgeld. So sollen die Kassierer zur Wachsamkeit geschult werden.
Wenn Ware "verkauft" wurde, kommt sie zurück ins Lager. Dort muss sie aufgeschrieben und einsortiert werden, bevor sie wieder in den Supermarkt gelangt. 45 Hartz-IV-Empfänger sind derzeit im Übungs-Supermarkt beschäftigt. Sechs Monate dauert die Maßnahme mindestens. und kostet pro Teilnehmer/Monat 800 Euro - ein gutes Geschäft für den TÜV-Nord als Durchführender. Ob die Teilnehmer anschließend wirklich wieder einen Job bekommen, ist noch ungewiss...

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Quelle: FAKT (MDR), SPIEGEL-ONLINE