Montag, 25. Juni 2012

NRW will mehr Schutz für Kinder

DÜSSELDORF.  NRW will dafür sorgen, dass die Zahl der Inobhutnahmen von Kindern aus Problemfamilien nicht weiter steigt. "Wir werden in der neuen Legislaturperiode ein Gesetz zum präventiven Kinderschutz und für frühe Hilfen vorlegen", sagte Familienministerin Ute Schäfer (SPD) der Rundschau.
2011 ergriffen Jugendämter in NRW 10 617 Maßnahmen zum Schutz vor Übergriffen für Kinder und Jugendliche - über 25 Prozent mehr als 2005 und 1,7 Prozent mehr als 2010. In 70 Prozent der Fälle waren Jugendliche ab 14 Jahren betroffen, jedes dritte Kind war unter 14 Jahren alt. 52 Prozent waren Mädchen. Häufigste Ursache waren Überforderung der Eltern (4560 Fälle), Beziehungsprobleme der Eltern (1838 Fälle) und Vernachlässigung (1121 Fälle).
Schäfer will sicherstellen, dass Jugendämter und Träger der Kinder- und Jugendhilfe "noch frühzeitiger auf die Eltern zugehen". Die Prävention in Kitas und Familienzentren soll verbessert werden. In mehr als der Hälfte der Fälle (5940) wurden Maßnahmen auf Initiative des Jugendamtes oder der Polizei ergriffen. In jedem vierten Fall gaben die Kinder selbst den Anstoß.
Quelle: Kölner Rundschau vom 25.06.2012

Kommentar: Ob ein "Mehr" an staatlichen Maßnahmen allerdings zum Erfolg führt, ist fraglich, wie z.B. dieser Artikel zeigt.